Die Person – Emma Hausser
Ich darf mich vorstellen: Mein Name ist Emma Hausser. In der Realität den Tag mit Texten fristend, die andere geschrieben haben, widme ich mich nach Feierabend Geschichten, die meine Phantasie mir einflüstert.
Ich schreibe seit ich denken kann – kleine und größere Geschichten, zugänglich nur für einige wenige Menschen. Doch dann kam die Idee zu „Paris bleibt in Paris“. Und alles veränderte sich.
Ich war auf dem Weg zur Arbeit und hatte, wie fast jeden Morgen, die Augen geschlossen, um noch bisschen zu dösen. Am Abend zuvor hatte mich eine Freundin aus Studientagen kontaktiert und ich sinnierte vor mich hin, was wohl aus ihr geworden war und wann es terminlich mit einem Treffen klappen könnte.
Nur am Rande nahm ich wahr, dass ein junger Mann mir gegenüber platz genommen hatte. Er hatte seine Jacke an den Haken gehängt, sich ebenfalls zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Eines seiner Beine stand zwischen meinen. Während wir beide in unseren Träumen versanken und unsere Köpfe gegen das Fenster sanken, gaben auch unsere Beine nach und kippten aneinander gelehnt gen Außenwand. Durch die Berührung zwar in die Realität zurückgeholt, wagte ich es jedoch nicht, die Augen zu öffnen oder gar meine Beine zu bewegen. Die Situation war überraschend angenehm.
Es tat mir fast leid, als ich aussteigen musste. Der Mann wünschte mir einen schönen Tag. Ich stammelte ein „Ja, ebenso“ und schob mich aus der Bahn. Ich habe ihn nie wiedergesehen. Doch meine Phantasie begann sich urplötzlich zu überschlagen, sprühte vor Dialogen und Bildern.
Die besagte Studienfreundin hatte einst eine Reise mit mir nach Paris unternommen. Eine meiner erinnerungsschwersten Reisen. Aus jener Erinnerung an meine Studienzeit, die Freundin, Paris und der seltsamen Begegnung mit einem Fremden kreierte ich den Anfang von „Paris bleibt in Paris“.
Damit wurde aus dem gelegentlichen Schreiben eine Passion.
All meine Geschichten sind inspiriert durch Ereignisse, die mich geprägt haben, oder Menschen, denen ich begegne. Doch es sind nicht ihre Geschichten. Manchmal ist es ein Charakterzug, ein andermal eine Angewohnheit, gar nur ein Blick, oder eine jener Berührungen, die mich auf eine Idee bringen.
Aber ich brauche noch etwas, um meine Figuren zum Leben zu erwecken: Reisen und Musik. Musik gehört zu meinem Leben wie die Luft zum Atmen, die Kopfhörer beim Schreiben zu mir wie der Eiffelturm zu Paris. Daher verbinde ich mit jedem meiner Charaktere und jedem ihrer Erlebnisse ganz bestimmte Lieder und Künstler.
Ich freue mich, dass ihr den Weg zu meinen Geschichten gefunden habt und wünsche euch viel Freude beim Lesen.
Emma